• Home
  • Zwischen Reiz und Reaktion: Wo deine Freiheit wohnt

Manchmal genügt schon ein schiefer Blick. Oder ein harter Satz. Vielleicht ist es auch nur ein Handy, das vibriert und schlechte Nachrichten zeigt.
Und schon geht es los: Herzrasen, Ärger, Rückzug, Grübeln. Wir alle kennen das.

Das Leben liefert permanent Reize – und unsere Psyche reagiert darauf.
So weit, so menschlich. Damit wäre die Geschichte eigentlich schon zu Ende. Doch da gibt es noch etwas, das oft übersehen wird: einen kleinen Raum, der alles verändern kann.

Der kleine Raum, der alles verändert

Psychologisch gesprochen handelt es sich hier um unser sogenanntes Reiz-Reaktionsvermögen.
Ein Reiz trifft dich – und dann, noch bevor du antwortest oder handelst, ist da ein Moment. Er ist so winzig, dass er leicht untergeht.

Doch genau in diesem Augenblick liegt eine Wahlmöglichkeit:

  • Willst du bei deiner alten Gewohnheit bleiben?
  • Oder möchtest du etwas Neues ausprobieren?
  • Hörst du überhaupt hin, was gerade in dir passiert?

Viktor Frankl hat das einmal wunderschön zusammengefasst:

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“

Genau hier setzt auch Psychotherapie häufig an – und genau hier begleite ich Menschen in meiner Praxis für Psychotherapie in Frankfurt. Gemeinsam machen wir diesen Raum größer, bewusster und lebendiger.

Wie du diesen Raum trainieren kannst

Vielleicht klingt das alles noch etwas abstrakt. Tatsächlich ist es jedoch sehr konkret – und du kannst es üben.

1. Bewusst wahrnehmen, was in dir passiert

Achte darauf, welche körperlichen Signale auftauchen, wenn du getriggert wirst.
Wie fühlt sich dein Atem an? Was denkst du in genau diesem Moment?

Allein dieses Beobachten schafft bereits ein kleines Polster zwischen Reiz und Reaktion. Dadurch entsteht mehr Abstand und du gewinnst eine erste Wahlmöglichkeit.

2. Atmen, bevor du handelst

Halte einfach einen kurzen Moment inne. Atme tief ein und langsam wieder aus, bevor du sprichst oder etwas tust.

Das muss niemand sehen. Doch dein Nervensystem bekommt so die Chance, nicht automatisch in gewohnte Muster zu verfallen.

3. Später reflektieren

Überlege dir anschließend:
Was war eigentlich der Auslöser? Was hat er in dir berührt? Und wie hättest du alternativ reagieren können?

So lernst du dich selbst besser kennen und erweiterst Schritt für Schritt deinen Handlungsspielraum.

4. In der Meditation den Raum bewusst üben

Meditation ist wie ein Trainingsraum für genau diesen kleinen Moment zwischen Reiz und Reaktion.
Du kannst das ganz leicht ausprobieren:

  • Setze dich aufrecht und bequem hin, schließe sanft die Augen.
  • Richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem, ohne ihn verändern zu wollen.
  • Früher oder später tauchen Gedanken, Gefühle oder Körperimpulse auf: „Ich sollte die Mails checken“, „Es juckt am Bein“, „Das bringt doch nichts.“

Statt sofort darauf zu reagieren, registriere einfach:
„Ah, da ist ein Gedanke.“
„Ah, da ist ein Impuls.“

Danach bring deine Aufmerksamkeit freundlich wieder zurück zum Atem.
So übst du, nicht jedem Reiz direkt nachzugeben. Mit jedem kleinen Innehalten wächst dieser Raum, in dem du frei entscheiden kannst, wie du reagieren möchtest.

Nach und nach wird dir dieses kleine Innehalten auch im Alltag gelingen. Plötzlich hältst du kurz inne, bevor du wütend antwortest, bevor du in alte Muster fällst oder dich zurückziehst.
Das ist genau der Raum, in dem echte Freiheit wächst.

Abschließende Gedanken

Vielleicht denkst du beim Lesen: So einfach klingt das, aber so schwierig ist es im Alltag umzusetzen. Und tatsächlich stimmt das. Unser Gehirn liebt Routinen und spart Energie, indem es blitzschnell reagiert – oft ohne dass wir es überhaupt bemerken.

Diesen kurzen, kostbaren Moment zwischen Reiz und Reaktion wahrzunehmen bedeutet manchmal, gegen eingefahrene Muster anzuschwimmen. Das erfordert Aufmerksamkeit, Geduld und Mitgefühl mit dir selbst.

Doch es lohnt sich. Denn genau in diesem Raum kannst du wirklich gestalten. Er ist der Unterschied zwischen automatisch funktionieren und bewusst leben.
Hier wächst deine Selbstwirksamkeit. Hier beginnt Entwicklung. Und hier liegt die Freiheit, die Viktor Frankl so eindrücklich beschrieben hat.

Falls du spürst, dass du diesen Raum näher erkunden möchtest, begleite ich dich gerne dabei – in meiner Praxis für Psychotherapie in Frankfurt. Gemeinsam finden wir heraus, was dich bislang festhält und wie du deine ganz eigenen Schritte in Richtung mehr innerer Freiheit gehen kannst.

Auf Wunsch: Eine kleine geführte Meditation

Wenn du möchtest, schicke ich dir gerne eine kurze geführte Meditation (nach meinem Urlaub 😊) per E-Mail zu. Damit kannst du diesen Raum zwischen Reiz und Reaktion ganz praktisch erleben und sanft trainieren.
Schreib mir dafür einfach kurz – dann erhältst du eine Audioaufnahme, die du jederzeit für dich nutzen kannst.